Wie ist es, mit so vielen Nerds zusammenzuarbeiten? – Interview mit Anne-Birga Niepelt

Anne-Birga Niepelt

Anne-Birga Niepelt

Dieser Artikel ist aus der Reihe „Wir stellen uns vor“, in der wir alle Mitarbeiter im Palasthotel einmal vorstellen möchten. Die Interviews hat Ute Mündlein geführt und verschriftlicht, mit der wir ganz besonders gerne zusammen arbeiten. Wir veröffentlichen die Texte „in order of appearance“ der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Firma.

Wie ist es, mit so vielen Nerds zusammenzuarbeiten? – Interview mit Anne-Birga Niepelt

Anne sorgt dafür, dass wir alle organisatorischen Dinge im Palasthotel geregelt kriegen, sei es Rechnungen stellen, Events organisieren oder dass die Räumlichkeiten schön gestaltet werden. Daneben unterstützt sie Kollegen beim Sitebuilding oder Browser-Testing von Webseiten. Das nächste Projekt, das sie in Angriff nehmen möchte, ist die Neugestaltung der Hundehütte. Was sich dahinter verbirgt und wie es ist, mit so vielen Nerds zusammenzuarbeiten, verrät Anne im Interview.

Bloggt privat unter: www.anne-birga.de

Was machst du bei Palasthotel?

Im Prinzip bin ich im Palasthotel für alles zuständig, was in den Bereich des Backoffice fällt. Vorrangig sind das Aufgaben wie das Schreiben von Rechnungen oder Dinge für den Steuerberater zusammentragen. Dazu gehört auch Organisatorisches, etwa das Planen von Firmenveranstaltungen oder anderen Terminen und neuerdings auch das Verschicken von Newslettern.

Darüber hinaus versuche ich den Kollegen den Arbeitsalltag etwas zu „erleichtern“, indem ich sie beim sogenannten Sitebuilding innerhalb von WordPress unterstütze. Das heißt, die Grundstruktur einer Webseite anlegen, wie Menüstruktur und Unterseiten, oder Verlinkungen zu erstellen.

Außerdem führe ich ab und an Browser-Testing bei Webseiten-Projekten durch. Da hilft es schon, wenn man ein gewisses gestalterisches Grundverständnis hat, um Abstände oder falsche Bildgrößen direkt sehen zu können.

Besonders Spaß hat mir im vergangenen Jahr das Erarbeiten eines neuen Bildkonzeptes für einen Kunden gemacht.

Wie ist dein beruflicher Werdegang?

Im Vergleich zu den anderen Kollegen bin ich die einzige ohne jeglichen Programmier-Hintergrund oder Erfahrungen in der Webseitengestaltung. Aber zumindest ist mir das weitgreifende Feld der Gestaltung nicht fremd, wie ich oben schon erwähnt hatte.

Während meiner Grundschulzeit bin ich jeden Morgen an einem Raumausstatterbetrieb vorbeigekommen, der mein Interesse für das Handwerk geweckt hat. So war relativ schnell für mich klar, dass ich eine Ausbildung zur Raumausstatterin machen möchte. Zum Ende der handwerklichen Ausbildung stellte ich fest, dass ich nach den drei Jahren gerne noch weiter dazulernen möchte. Die logische Konsequenz war daher für mich ein Studium der Innenarchitektur in Detmold.

Nach dem Studium hat es mich erst einmal in den Einzelhandel verschlagen, wo ich unter anderem im Bereich Visual Merchandising gearbeitet habe. Danach wechselte ich für zwei Jahre in die Messeflächen-Planung und -Gestaltung

Welche Projekte hast du da gemacht?

Ich habe vor allem Messeflächen mitgestaltet, auf denen die Besucher Ware direkt vor Ort ordern konnten. Das heißt, sie haben die Produkte, die sie gerne in ihr Sortiment aufnehmen wollten, direkt an Ort und Stelle eingescannt und bestellt.

Häufig mussten viele Artikel auf kleinem Raum möglichst ansprechend präsentiert werden. Unterbrochen wurden die Order-Flächen meist durch sogenannte Fokuspunkte, auf denen besondere Neuheiten präsentiert wurden und die eine ansprechende Optik erhalten haben.

Ich habe auch mal eine Catering-Fläche mitgestaltet, die den Charakter eines Waschsalons erhalten sollte. Das hat großen Spaß gemacht.

Durftest du auch schon im Palasthotel Hand anlegen? Oder sind sie beratungsresistent bzw. es gibt da nichts zu verbessern?

Zu verbessern gibt’s bestimmt immer etwas. Da steht zum Beispiel die Umgestaltung unserer „Hundehütte“ im Bielefelder Büro an. Das ist ein kleiner Nebenraum, in den wir uns meist zurückziehen, wenn man in Ruhe telefonieren möchte. Im Moment sieht der Raum eher aus wie eine Abstellkammer mit zwei alten Sofas und hat es wirklich nötig, einladender gestaltet zu werden. Das steht auf jeden Fall zeitnah auf meiner Agenda, denn wir wollen uns ja alle in den Räumen wohlfühlen, in denen wir täglich viele Stunden verbringen.

Wie ist es, als jemand ohne Programmier-Background mit so vielen Nerds zusammenzuarbeiten? (Die Frage kam aus dem Team.)

Erst mal muss festgehalten werden, dass alle im Palasthotel wirklich sehr nett sind. Die Zusammenarbeit ist geprägt von Hilfsbereitschaft und fast schon familiär.

An manchen Tagen fühlt man sich hier im Büro unter fünf Männern ein bisschen „außen vor“, wenn man den ganzen Tag nur Dinge hört, wie „Hast Du schon gepushed?“, „Das ist doch ein Change Request!“ oder „Du musst erst einen git pull machen.“

Auch in der Mittagspause geht es oft um technische Themen, aber daran habe ich mich gewöhnt.

Generell ist die Stimmung eine ganz andere, wenn man den ganzen Tag mit Männern zusammenarbeitet, anstatt mit Frauen. Ich habe da den direkten Vergleich, weil ich vorher in einem Team war, das hauptsächlich aus Frauen bestand.

Gibt es Dinge, bei denen du dir die Haare raufst „typisch Nerds“ bzw. auch solche, von denen auch andere Branchen etwas lernen könnten? Du kennst ja nicht nur die „Nerd-Welt“.

Ich raufe mir nicht unbedingt die Haare im Büroalltag, bekomme aber ab und zu von den Kollegen mit, dass sie unbedingt einen Bug lösen wollen und es nicht direkt funktioniert. Ich finde es spannend zu sehen, wie „verbissen“ (im positiven Sinne) sie dann oft an der Lösung des Problems sitzen und wie viel Herzblut sie letztendlich in ihre Arbeit stecken. Internetseiten bauen ist eben genau das, was sie gerne tun.

Das ist eigentlich etwas, dass wir alle viel mehr machen sollten: Herzblut in die Dinge stecken, die uns Freude machen, und sie mit anderen Menschen teilen.

Du bloggst unter www.anne-birga.de über ziemlich viele verschiedene Themen. Wie bist du überhaupt zum Bloggen gekommen?

Schon vor ungefähr zehn Jahren habe ich viele Blogs im Internet verfolgt. Hauptsächlich von Menschen, die das Bloggen typischerweise als Tagebuch genutzt haben. Das hat mir schon immer gefallen, besonders wenn es dabei um schöne Alltagsfotografien geht, wie zum Beispiel bei Sandra Juto.

Nachdem ich mir dann 2010 meine erste „gute“ Kamera gekauft hatte, wollte ich auch gerne meine Fotos und das, was ich im Studium so gemacht habe, anderen zeigen und somit auch mit neuen Leuten in Kontakt kommen. Stephan (kroppenstedt.net) ist mir beim Einrichten der Webseite behilflich gewesen und hat mir die ersten Schritte in Sachen WordPress erklärt. Ich war sofort begeistert, wie easy das System für einen Laien zu bedienen ist und finde es auch heute noch super, dass WordPress immer weiter optimiert wird.

Mittlerweile hat sich mein Schwerpunkt beim Bloggen mehr auf das Posten von leckeren Rezepten verlagert und dient auch immer mal wieder als MoBlog für schöne Dinge aus dem Leben. (Anm. MoBlog, ein Blog, der meist mit Handyfotos und kurzen Kommentaren befüllt wird.)

Du gibst für Schokolade dein letztes Hemd, steht zumindest auf deinem Blog. Hast du besondere Vorlieben?

Schokolade könnte ich einfach immer essen. Dabei würde ich alle salzigen Snacks links liegen lassen und Vollmilchschokolade bevorzugen, am liebsten mit knuspriger Füllung. Ich halte gerne Ausschau nach Schokoladensorten, die vor allem fairtrade sind und nicht unbedingt in jedem Supermarkt verkauft werden.

Vor Kurzem habe ich zum ersten Mal die Schokolade von Original Beans probiert und muss zugeben, dass ich mich sehr von der schönen Verpackung zum Kauf habe verleiten lassen. Die Schokolade selbst hat mich, bis auf die Milchschokolade, nicht so vom Hocker gehauen. Aber die Verpackungen dieses Herstellers sind so schön gestaltet, dass sie fast zu schade zum Wegwerfen sind.

Ansonsten finde ich auch die Schokolade von Vivani sehr lecker, die zudem auch hier in der Region (Herford) hergestellt wird. Natürlich stammen die Kakaobohnen nicht aus der Region, aber ich finde es wichtig, dass wir allgemein mehr Bewusstsein dafür entwickeln, woher unsere Lebensmittel stammen und wie sie produziert werden.

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