дekoder.org: Grimme Online Award für die Russland-Entschlüssler!

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Kunden mit Leidenschaft haben wir viele – aber nicht viele, die so brennen wie Martin Krohs. Und sein Herz brennt für Russland. Nachdem er selbst zehn Jahre in Moskau lebte, für das Goethe-Institut arbeitete und einen Buchladen für europäische Literatur eröffnete, gründete er дekoder.

Das spendenfinanzierte Projekt junger Osteuropa-Experten, dessen Herausgeber Martin Krohs ist und das wir im Palasthotel auf dekoder.org mit Drupal bauen durften, will unabhängigen russischen Journalismus für Deutschsprachige lesbar machen, um sich anders als so mancher russisch-staatlicher Propaganda-Sender mit Russland selbst zu beschäftigen. дekoder ist dabei logischerweise nicht völlig unpolitisch, jedoch ist Martin Krohs grundlegend wichtig, dass keine politische Agenda verfolgt wird, womit beispielsweise Parteistiftungen als Spender ausgeschlossen sind.

Statt Gegenpropaganda oder politischer Meinungsmache ist дekoder somit vielmehr Brücke in die westliche akademische Welt und setzt sich für ein ausreichend differenziertes Russlandbild ein. Gegen Ideologien, Mythen und polemische Grabenkämpfe – stattdessen für eine Erweiterung des Diskurses durch eine Sichtbarkeitserhöhung staatsferner liberaler russischer Medien, die normalerweise nur Eingeweihten mit Russischkenntnissen bekannt sind.

Um Russland besser entschlüsseln und dekodieren zu können, übersetzen die Wissenschaftler und Journalisten von дekoder also Artikel unabhängiger Zeitungen und Websites ins Deutsche, ergänzen Anmerkungen und Kommentare und erklären dem Leser vor allem auch zentrale Begriffe (sogenannte „Gnosen“), die die Einblicke ins russische Universum vertiefen helfen.

Für die kombinierte Darstellung der Artikel und ihrer weiterführenden Begriffserklärungen („Gnosen“) entwickelten wir ein gleichwohl auffälliges wie ungewöhnliches Design, das sich anlehnt an die Bedienung alter Mikrofiche-Lesegeräte, bei dem der Benutzer den Mikrofilm unter dem Objektiv hin- und herschiebt. Auf dekoder.org verschiebt der Leser die Spalten „Medien“ und „Gnosen“ und kann bequem zwischen Inhalt und Marginalie wechseln. Und wer erst einmal Gefallen am Wischen gefunden hat, klickt mit großer Freude den „Auge“-Button, um den Blick auf das regelmäßig wechselnde großformatige Hintergrundbild, das permanent zwischen den sich verschiebenden Spalten hindurchblitzt, freizugeben.

Und weil gute Arbeit zum Glück nicht immer unentdeckt bleibt, wurde heute die Nominierung von dekoder.org für den Grimme Online Award 2016 bekanntgegeben. Wir im Palasthotel gratulieren herzlich!

UPDATE: dekoder.org hat gewonnen!

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