Dieser Artikel ist Teil der Serie „Getting Real im Palasthotel“, die jeweils einen Essay den kleinen Manifests behandelt. Heute geht es um Less Mass.
Lass Mass ist im Grund die Fortführung von „Build less“, denn es erstreckt sich auf praktisch alle Bereiche. Unter Masse verstehen die Jungs langfristige Verträge, viele Mitarbeiter, unumstößliche Entscheidungen, Meetings, formale Prozesse, physisches und gedankliches Inventar, Lockins, proprietäre Datenformate, langfristige Roadmaps.
Masse kann hingegen vermieden werden, indem alle Mitarbeiter interdisziplinär arbeiten: Kleine Teams, Open Source und offene Datenformate, eine Kultur, in der es einfach ist, Fehler einzugestehen, just-in-time Planung und latürnich weniger Funktionen und weniger Software.
Ich bin jetzt bei der Evaluation fast ein bisken stolz. Wir haben wirklich viel davon beachtet. Jeder im Palasthotel kann programmieren und programmiert auch. Aber jeder kann noch mindestens eine andere Sache gut, sei es Sitebuilding, Linuxerei, HTML/CSS, Design, Konzeption, Kommunikation oder Organisation. Und jeder macht auch mindestens zwei, wenn nicht drei oder vier unterschiedliche Dinge. Außerdem setzen wir natürlich mit Leidenschaft und Überzeugung auf Open Source. Und obendrein sind unsere firmeninternen Prozesse ziemlich offen. Schön. Klappt.
Und überhaupt mal: Boah! Wie geil ist das! Das ist in fast jeder Hinsicht das Gegenteil von dem, was man sonst so aus anderen Firmen kennt und hört. Mehr Leute einstellen, langfristige Ziele, formalisierte Prozesse, das Ketten an weitere Dienstleister … das gehört alles zum Standardrepertoir von Startups, ebenso, wie von Stino-BWLern. Ich bin wirklich beeindruckt, dass das alles Quatsch ist und dass ich das aus einem Büchlein erfahre, in dem es eigentlich um Software-Entwicklung geht. Spektakulär.